bischof-mit-michael-kroschewski_800Für mehr Wertschätzung der Familien und eine Entlastung von Eltern bei den Sozialversicherungsabgaben macht sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann stark:

„Es ist unfair, dass gerade diejenigen, die durch ihre Kinder viel einsetzen für den Erhalt der Sozialsysteme und der Gesellschaft, bei den Sozialversicherungsabgaben ungerecht behandelt werden.“

Am Stand des Familienbundes der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg beim Internationalen Familiensonntag hatte Diözesanvorsitzender Michael Kroschewski dem Bischof die aktuelle Kampagne des FDK und des Deutschen Familienverbandes (DFV) vorgestellt. Diese ermuntert Familien, mit Hilfe vorformulierter Musterschreiben bei der Krankenkasse gegen die Höhe des Sozialversicherungsbeitrags Einspruch einzulegen und auf diese Weise für die Umsetzung des Verfassungsgerichtsurteils von 2001 aktiv zu werden.

„Es wurde damals von den Verfassungsrichtern moniert, dass es – anders als bei der Steuer – bei den Sozialversicherungsabgaben und insbesondere bei den Rentenbeiträgen keinen Kinderfreibetrag gibt. Insofern zahlen Eltern doppelt: einmal durch die höhere Belastung und dann durch die Kinder, die selbst später wieder in die Rentenkasse einzahlen“, sagt Kroschewski.

Michael Kroschewski erläuterte Bischof Hofmann den „Horizontalen Vergleich“, mit dem unterschiedliche Familienformen mit gleichem Einkommen verglichen werden: So bleibt einem kinderlosen, verheirateten Paar mit 30.000 Euro Bruttoeinkommen pro Jahr nach Abzug aller Steuern und Sozialversicherungsabgaben knapp 22.500 Euro übrig – und damit 5.700 Euro mehr als das steuerfreie Existenzminimum für zwei Erwachsene.

Hat dieses Paar aber beispielsweise drei Kinder, so bleiben etwa 29.000 Euro netto übrig, da das Kindergeld für drei Kinder hinzuzurechnen ist. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass davon fünf Menschen anstatt zwei leben müssen – das bedeutet in der Summe, dass diese Familie 8.500 Euro weniger zur Verfügung hat als das steuerfreie Existenzminimum für zwei Erwachsene und drei Kinder erlauben würde, betonte Kroschewski:

„Insofern ist es kein Wunder, dass im reichen Deutschland immer weniger Menschen sich für mehrere Kinder entscheiden – ist doch der Kinderreichtum das Armutsrisiko Nummer eins in Deutschland.“

Bischof Hofmann dankte dem Familienbund für das politische Engagement. Aufmerksam lauschte er am Stand des FDK den Berichten von zwei Familienvätern, die dem Aufruf des Familienbundes zum Einspruch gegen die ungerechten Sozialversicherungsabgaben auf der Website www.elternklagen.de gefolgt waren und diesen mittels dort herunterladbarer Musterbriefe eingereicht hatten.

„Es ist gut, wenn sich die Familien wehren und für Wertschätzung ihrer gesellschaftlichen Aufgabe streiten“, ermunterte der Bischof die beiden Familienväter.

Quelle: Presse Ordinariat Würzburg
Foto: Markus Hauck


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