„Sozialstaatsdämmerung“
„Sozialstaatsdämmerung“ lautete der Titel der diesjährigen Tagung, die durch den Familienbund der Katholiken (FDK) und den Freiburger Anwaltsverein organisiert wurde.
„Kinder kriegen die Leute immer“, sagte Bundeskanzler Konrad Adenauer als er 1957 die große Rentenreform anstieß. Seine geflügelten Worte erhielten mit der Aussage des Arbeitsministers Norbert Blüm einen Compagnon: „Die Rente ist sicher!“
Gegenwärtig stehen wir mitten in einer demographischen Krise, die die Zukunftsfähigkeit der Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung massiv bedroht. Heute bekommen die Menschen nicht immer Kinder und die Rente der künftigen Generationen ist schon lange nicht mehr sicher. Diejenigen aber, die mit ihrem generativen Beitrag das Solidarsystem am Leben halten, werden zusätzlich und widerrechtlich belastet.
Dr. Jürgen Borchert vom Hessischen Landessozialgericht und Prof. Dr. Thorsten Kingreen von der Universität Regensburg machten auf der Tagung deutlich, dass es einen grundlegenden Richtungswandel in den Sozialversicherungen geben muss. Als Folge einer jahrzehntelang verfehlten Politik sehen die Experten eine »Sozialstaatsdämmerung« heraufziehen, als deren Leidtragende sie vor allem die Familien bezeichnen.
Einen lesenswerten Tagungsbericht finden Sie im Konradsblatt.
Im Interview des Radiosenders „dreyeckland“ beantwortet Dr. Jürgen Borchert die Frage nach den Ursachen der Ausbeutung von Familien im Wohlfahrtsstaat. Das Audio-Interview finden Sie hier.